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GLOSSAR

Begriffe aus dem Gerüstbau
und rund um FFC² kurz erklärt

2D

Eine geometrische Darstellung, die nur zwei Dimensionen hat: Höhe und Breite. In einem 2D-Raum gibt es keine Tiefe. Beispiele für 2D-Objekte sind Zeichnungen, Bilder, Grafiken und Diagramme, die auf einer flachen Oberfläche existieren. 2D-Zeichnungen kommen auf Baustellen noch häufig zum Einsatz.

2D-Bemessung

Die statische Analyse der maßgebenden Berechnungsgruppen (Schnitte) im 2D-Stabwerk. Die Anwendbarkeit ist im Einzelfall zu prüfen.

3D

Eine geometrische Darstellung, die drei Dimensionen umfasst: Höhe, Breite und Tiefe. In einem 3D-Raum können Objekte realistisch dargestellt werden, da sie Tiefe und Volumen haben. Beispiele für 3D-Objekte sind physische Gegenstände wie Würfel, Kugeln oder komplexe Skulpturen sowie digitale Modelle.

3D-Bemessung

Die statische Analyse der gesamt Konfiguration als 3D-Stabwerk.

API - Programmierbare Schnittstelle

Application Programming Interface (API), ist eine Sammlung von Regeln und Protokollen, die es verschiedenen Softwareanwendungen ermöglichen, miteinander zu kommunizieren. FFC² bietet eine offen programmierbare API für z.B. den Anschluss an andere CAD-Lösungen.

Alu-Prop Gerüst

Alu-Prop Gerüste sind Arbeits- und Schutzgerüste nach DIN EN 12811-1 bzw. Traggerüste nach DIN EN 12812 unter Zuhilfenahme der DIN EN 16031 und mitgeltender Bestimmungen. Sie unterscheiden sich von anderen Systemgerüsten durch die Verwendung von Aluminiumstützen meist kombiniert mit unteilbaren (Props), einschiebbaren Spindeln und auf beliebiger Höhe am Ständerrohr positionierbaren Aussteifungsrahmen aus Aluminium.

Anwendungsrichtlinie

Vom DIBt veröffentlichte Anwendungsrichtlinien zu den Normen

Arbeits-, Zugangs- und Schutzgerüst

Arbeits- und Schutzgerüste dienen Hauptsächlich dem Zweck, im Baustellenbetrieb die Zugänglichkeit und Sicherheit für das Arbeiten in der Höhe zu gewährleisten (DIN EN 12811-1). Dazu werden meist Arbeitsebenen gebildet, die über Leitern und Treppentürme ergonomisch und sicher erreichbar sind. Die Lastaufgabe erfolgt meist auf die Riegel (Arbeitsebene).

Auflast

Alle externen Einwirkungen auf die Konstruktion. Im Gerüstbau i.d.R. die an den Kopfspindeln eingebrachten Lasten aus der Konstruktion.

Auslastungskontrolle | Kraftflusskontrolle

Vergleich der vorhandenen mit der zulässigen Kraft (Ed/Rd ≤ 1). Serienbauteile sind unveränderlich, entsprechend tritt anstelle der klassischen Bemessung die Auslastungskontrolle.

Aussteifungen

Aussteifungen ertüchtigen andere Bauteile i.d.R. um Ihre Nebentragwirkung zu verbessern. Im Gerüstbau werden Austeifungen (Rahmen, Riegel, Streben) zur Ertüchtigung der Stützen gegenüber Moment und Querkäften eingesetzt.

Aussteifungsriegel

Ein aussteifendes Bauteil eines Gerüstsystems, angeordnet zwischen zwei Ständerbauteilen zum Abtrag von Horizontallasten. Riegel werden oft in Kombination mit Diagonalen eingesetzt um ein Schubfeld zu bilden.

Austeifungsrahmen

Ein aussteifendes Bauteil eines Gerüstsystems, angeordnet zwischen zwei Ständerbauteilen zum Abtrag von Horizontallasten. Rahmen kombinieren die aussteifende Wirkung von Diagonalen und Riegeln, so bilden sie für sich ein Schubfeld.

BIM-Daten

Die Building-Information-Modell-Daten beinhalten alle Informationen zu den Eigenschaften des Bauobjekts und seiner Bestandteile über den gesamten Lebenszyklus.

Bemessung

Bezeichnet den Prozess der Berechnung und Festlegung von Dimensionen, Materialien und anderen relevanten Parametern für technische Systeme oder Komponenten.

Bemessungsklassen (Gerüstbau)

Die DIN EN 12812 unterscheidet die Bemessungsklassen A, B1 und B2. Die Bemessungsklasse A darf nur angewendet werden, wenn: - die Querschnittsfläche der Deckenplatten kleiner sind als 0,30 m² je Meter Breite , - die Querschnittsfläche der Träger kleinr ist als 0,50 m², - die lichte Spannweite der Träger und Deckenplatten maximal 6,00 m ist, - die Höhe bis zur Unterseite des zu errichteten Bauteils kleiner als 3,50 m ist. Darüber hinaus muss das Gerüstsystem den Anforderungen der DIN EN 12812 Abschnitt 5 und 7 entsprechen. Trifft eine der oben genannten Kriterien nicht zu, fällt das Traggerüst in die Bemessungsklasse B1 oder B2. In der Klasse B müssen alle Details der Konstruktion dargestellt und das statische System exakt erfasst werden. Auf der Baustelle sind Zeichnungen notwendig, die das Traggerüst in Grundriss und Schnitt darstellen. Sie müssen Angaben über Lastannahmen, Bau- und Werkstoffe sowie über den Baugrund enthalten. Während in B1 jede Verbindung und jeder Nachweis genau geführt werden muss, kann in der Bemessungklasse B2 durch eine gelenkige Annahme der Verbindungen der Rechenaufwand reduziert werden. Allerdings muss in B2 dann ein Sicherheitsaufschlag bei der Bemessung des Widerstandes in Höhe von 15% berücksichtigt werden.

Berechnungsgruppe

Ein Schnitt (Gerüstscheibe) aus einem Aufbau, der die Objekte für die 2D Stabwerksberechnung beinhaltet.

CAD-Daten

Computer-Aided-Design-Daten umfassen Positions- und Darstellungsinformationen von Objekten, die mit Hilfe der EDV erstellt wurden.

DIBt

Deutsches Institut für Bautechnik Das Deutsche Institut für Bautechnik ist eine technische Behörde und zugleich Dienstleister für die Bauwirtschaft. Es hat mit seinen Zulassungen, Genehmigungen und Bewertungen eine zentrale Funktion im deutschen Bauwesen und gewährleistet die Sicherheit von Bauwerken. Darüber hinaus unterstützt es neue Entwicklungen im Baugewerbe.

Eigenlast

Die dem Bauteil eigenen Einwirkungen auf die Konstruktion. Im Gerüstbau die Eigenlasten des Gerüstes (Wind und Eigengewicht).

Eigenlasteffizienz

Mit der Eigenlasteffizienz wird die Leistungsfähigkeit des geplanten Gerüstaufbaus bewertet. Wieviel Last [kN] wird durch das eingesetzte Material [kg] getragen.

FFC²-Konfigurator

3D-CAD-Konfigurationstool, zur einfachen und schnellen Konfiguration von Gerüstaufbauten innerhalb eines Lichtraums.

FFC²-Software

Force Flow Control and Configuration, die innovative Gerüstplanungs- und Bemessungssoftware für die effiziente Auslegung von Traggerüsten. Durch die direkte Verknüpfung von Konfiguration und Strukturanalyse, ermöglicht FFC² durch gezielte Kraftflusssteuerung die Planung des optimalen Gerüstes im Hinblick auf Materialauslastung und Sicherheit!

FFC²-Structural Interpreter

Der FFC² Structural Interpreter ermöglicht die automatische Stabwerksgenerierung für die 2D-Strukturanalyse, inkl. aller Nichtlinearitäten, Losen, Vorverformungen und Kraftabhängigkeiten.

Gerüstplanung

Der Planungsprozess im Gerüstbau, vom Bauobjekt bis zur Ausführungsplanung (inkl. Demontage und Abtransport!).

Gerüstscheibe

2D-Ebene (Schnitt, Ständerreihe) aus einem 3D-Aufbau.

Industriegerüst

Industriegerüst, werden meist für die Wartungs- und Reparaturarbeiten an Maschinen und Anlagen in der Industrie eingesetzt. Die Anforderungen umfassen sowohl die Zugänglichkeit als auch die Tragfähigkeit in oft beengten Verhältnissen. Die Anforderungen ergeben sich aus dem breiten Belastungsspektrum, die Lastaufgabe erfolgt sowohl aus den Arbeitsebenen (auf die Riegel) als auch aus der Unterstützung (am Kopf).

Joch-Aufbau

Im Gerüstbau ist damit die Kopplung von mehr als zwei Stützgliedern in einer Raumrichtung gemeint. Die Lasten werden gemeinsam als Scheibe abgetragen.

Jochträger | Primärträger

Jochträger im Gerüstbau liegen in den Kopfgabeln der Spnideln auf und bilden die Lager der Schalungsträger. Sie leiten die über die Schalungsträger eingesammelten Auflasten aus dem Objekt in die Gerüstspindeln fort.

Konfiguration

Der Prozess und das Ergebnis der Positionierung und Verknüpfung verschiedener Bauteile, um eine gemeinsame Funktion zu erfüllen.

Kraft

Die in einem Gegenstand wirkenden Reaktionskräfte (Schnittkräfte) infolge einer Belastung.

Kraftfluss

Beschreibt den Weg der Kraft durch ein Objekt - Kräfte nehmen den Weg der höchsten Steifigkeit.

Kraftschluss

Übertragung einer Kraftgröße in Abhängigkeit einer Zweiten, z.B. Reibung.

Kraftschlüssige Verbindung

Eine Verbindung in der die übertragbare Kraft direkt von einer zweiten Kraft abhängig ist, z.B. Reibung.

Lager

Ort und Eigenschaften der Verbindung des Bemessungsobjektes zur Außenwelt.

Last
Belastung

Die auf einen Gegenstand einwirkende Energie.

Lastabtrag

Fortleitung der Belastung über eine Konstruktion in ausreichend tragfähige Lager.

Lasteinzugsweite

Der Belastunganteil der einem Bauteil aufgrund seiner Position zum Ursprungsort der Belastung zugewiesen wird.

Lastobjekt

Das Objekt aus dem die Belastungen auf die Konstruktion resultieren. Im Traggerüstbau oft die Schalung und der Baukörper.

Lastverteilender Träger (LVT)

Lastverteilende Träger verteilen die ihnen über die Lasteinzugsweite zugewiesene Belastung als Mehrfeld- oder Durchlaufträger auf ihre Lager. Im Schalungsgerüstbau wird die Lastverteilung meist durch eine Doppellage aus Schalungsträgern (Mehrfeldträger) und perpendikularen Jochträgern (Durchlaufträger) realisiert.

Lose Verbindung

Eine Verbindung bei der der Kraftschluss erst nach dem Überwinden eines Spiels erfolgt.

Modul-Gerüst | Layher-Gerüst

Modulgerüste sind Arbeits- und Schutzgerüste nach DIN EN 12811-1 bzw. DIN 4420-1, Traggerüste nach DIN EN 12812 oder andere temporäre Konstruktionen. Sie unterscheiden sich von anderen Systemgerüsten durch die Verwendung von Lochscheiben (Rosetten) an denen aussteifende Riegel und Diagonalen angeschlossen werden.

Modulares Gerüstsystem | Systemgerüst

Modulare Gerüstsysteme sind Gerüstbaukästen, die es ermöglichen Gerüstaufbauten aus vorgefertigten Serienbauteilen mit definierten Anschlussstellen und Eigenschaften zu bilden, die sich zerstörungsfrei auf- und abbauen lassen.

Muster-Verwaltungsvorschrift (MVV)

Die Muster-Verwaltungsvorschrift ist ein Dokument oder eine Richtlinie, die als Vorlage dient, um die Verwaltung und den Umgang mit bestimmten Prozessen oder Aufgaben zu standardisieren. Sie bietet eine strukturierte Vorgehensweise und hilft dabei, einheitliche Standards zu gewährleisten.

Normen

Eine von Interessensvertretern ausgehandelte, i.d.R. rechtlich anerkannte Behandlung eines Sachverhaltes (bilden im weitesten Sinne den Stand der Technik ab). Erzeugt und vertrieben durch die DIN-MEDIA GmbH.

Randbedingungen

In der Strukturanalyse die äußeren Einflussfaktoren auf das untersuchte System z.B. Lager, Auflasten, Wind…

Regelkonfiguration | Regelaufbau

Eine vom Hersteller verifizierte Systemkonfiguration i.d.R. mit vom DIBt (Typenprüfung) bzw. vom Hersteller freigegebenen Grenzlasten.

Schalung

Eine Schalung ist eine formgebende Hilfskonstruktion für nahezu alle Betonbauwerke und Betonbauteile. Schalungen sind i.d.R. vorübergehende Formen, in die Beton oder ähnliche Materialien gegossen werden. Gefordert wird eine hohe Maßgenauigkeit, die in vielen Fällen mit einer ausreichenden Tragfähigkeit gekoppelt sein muss. Im Rahmen der Betonkonstruktion unterstützt das Traggerüst die Schalungsformen. Die Schalung besteht aus der Schalungshaut und der Tragkonstruktion.

Schalungshaut | Schalholz

Die Schalhaut bildet die formgebende oberste Lage der Schalung. Es wird zwischen selbsttragender Schalungshaut und Vorsatzschalung unterschieden, eine selbsttragende Schalungshaut kann direkt auf die Tragkonstruktion montiert werden, Vorsatzschalungen werden durch Träger unterstützt.

Schalungsträger | Sekundärträger

Schalungsträger (Sekundärträger) bilden die erste Trägerlage unter der Schalungshaut, die Abstände zwischen den Schalungsträgern bemessen sich nach der Tragfähigkeit der Schalungshaut.

Schwerlastgerüst

Ein Schwerlastgerüst ist eine besonders robuste und stabil konstruierte Form eines Traggerüsts. Die Bemessung erfolgt i.d.R. nach den Stahlbauvorschriften für dauerhafte Konstruktionen, individuell für das Bauprojekt entworfen.

Stabstruktur

Eine Stabstruktur ist ein Berechnungsmodell, das aus einzelnen Stäben (linearen zwei Knoten Elementen) besteht, die durch Gelenke oder andere Verbindungen miteinander verbunden sind. Diese Struktur wird häufig in der Bau- und Ingenieurtechnik verwendet, um Lasten zu tragen und Stabilität zu gewährleisten.

Stabstrukturanalyse

Die Stabstrukturanalyse bezeichnet die einfachste Form der Strukturanalyse, unter Verwendung von i.d.R. linearen, zweidimensionalen Zwei-Punkt Elementen (Stäben).

Streben | Diagonalen

Streben oder Diagonalen dienen in Gerüsten dem Abtrag von Horizontalkräften. Dabei werden die Lasten nicht als Biegemomente aufgenommen, sondern über ein Paar von Zug- und Druckstreben. Dies ermöglicht das Nutzen der Normalkrafttragfähigkeit des Querschnitts.

Strukturanalyse

Strukturanalyse bezeichnet die Berechnung von Spannungen, Verformungen und anderen mechanischen Eigenschaften von Materialien und Strukturen.

Ständer | Stütze | Stützglied

Stützen sind vertikale, stabartige Bauteile, die auftretende Vertikallasten als Druckstäbe in die Lager fortleiten. Im Gerüstbau werden mehrere Stützen über Aussteifungen zu einem Gerüst verbunden.

Stützgerüst

Stützgerüste umfassen Industrie-, Trag- und Schwerlastgerüste. Die maßgebenden Belastungen sind Vertikallasten.

Systemkonfiguration | Aufbau

Ein Gerüst, welches durch die spezifische Zusammenstellung von Komponenten eines Gerüstbausystems geplant ist.

Technische Baubestimmungen

Technische Baubestimmungen sind Regelungen und Vorgaben, die die Planung, die Ausführung und den Betrieb von Bauwerken betreffen. Sie dienen dazu, die Sicherheit, Funktionalität, Nachhaltigkeit und Qualität von Bauprojekten zu gewährleisten.

Theorie 2. Ordnung

Die Theorie der Statik 2. Ordnung bezieht sich auf die Analyse von stabilen und instabilen Gleichgewichtszuständen in statischen Systemen, bei denen die Auswirkungen von großen Verschiebungen oder Verformungen berücksichtigt werden. Im Gegensatz zur Theorie der Statik 1. Ordnung, die nur kleine Verformungen annimmt, berücksichtigt die 2. Ordnung auch die geometrische Nichtlinearität, das heißt, die Veränderung der Struktur und deren Einfluss auf die Kräfte im System. Dies ist besonders relevant bei hochbelasteten oder instabilen Strukturen, wie z. B. bei schlanken Bauteilen (Gerüste).

Traggerüst

Ein Traggerüst dient zur temporären Unterstützung einer aufliegenden Konstruktion. Es handelt sich hierbei meist um die tragende Struktur zur Unterstützung von z.B. Maschinen und Bauwerken. Meist erfolgt die Belastung am Spindelkopf, im Gegensatz zu anderen Gerüsten sind im Traggerüst i.d.R. keine Arbeitsplattform in den zwischen Ebenen (auf den Riegel) vorgesehen.

Typenblatt

Das Typenblatt eines Systemgerüstes beschreibt einen bestimmten Regelaufbau und dessen Randbedingungen inkl. Grenzgebrauchslast.

Typenprüfung

Typenprüfung erteilen die statische und strukturelle Freigabe für den Einsatz von Serienbauteilen unter vorgesehenen Anwendungsbedingungen. Im Gerüstbau ist es üblich den Standsicherheitsnachweis für Regelaufbauten (Typenblätter) durch eine Typenprüfung abzugelten. Die Typenprüfung erfolgt duch das DIBt.

Verbindungen (tech.)

Eine Verbindung ist eine Kopplung zweier Einzelheiten in der mindestens eine Zustandsgröße übertragen werden kann.

Zulassung

Zulassungen werden in erster Linie für nicht normkonforme Bauteile vom DIBt erteilt. Damit werden die Fertigungs- und die Bemessungsregeln für diese Bauteile und bauartlich gleiche Teile festgelegt und allgemein verfügbar gemacht (Stand der Technik). Im Gerüstbau sind davon i.d.R. die losen, kraftschlüssigen Verbindungen zwischen den Bauteilen betroffen.
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